Die Frankfurterin Catrin Häusser sammelt per Crowdfunding Geld, um ihre Freizeittipps für Familien rund um Frankfurt auch fürs Handy anbieten zu können.
Frankfurt - Viele Familien stellen sich jedes Wochenende die gleichen Fragen: Was können wir heute machen? Hat der Ort heute überhaupt geöffnet? Und ist das Ganze eigentlich für den Kinderwagen geeignet? Auf alle Fragen gibt Catrin Häusser dieselbe Antwort: „Einfach mal bei ,Frankfurt mit Kids‘ schauen“. Dort sammelt die 40 Jahre alte Frankfurterin seit einigen Jahren Freizeittipps für Familien, die sich für ihren nächsten Ausflug inspirieren lassen oder einfach nur wissen wollen, welcher Spielplatz in der Stadt besonders schön ist.
Foto © christoph boeckheler*
Mehr als 150 Orte sind mittlerweile zusammengekommen. Alle hat Häusser selbst besucht und aus der „Familienperspektive“ betrachtet. Die zweifache Mutter nimmt nur Tipps auf, von denen sie selbst überzeugt ist. Alle Ausflugsziele – übrigens manche auch in der Umgebung von Frankfurt – gibt es bisher auf der Internetseite von „Frankfurt mit Kids“. Doch schon länger hegt Häusser einen Traum, den sie sich jetzt erfüllen will: eine eigene App.
Dafür hat sie eine Crowdfunding-Kampagne gestartet. Das heißt, dass Menschen, die diese App gerne nutzen würden, Geld spenden, damit sie realisiert wird. Im Gegenzug bekommen sie Goodies (Fotoshooting, Lederschuhe made in Frankfurt) oder Vergünstigungen. Auf der Plattform „startnext“ ist das Spendenprojekt gerade angelaufen; bis zum 26. April hat Häusser Zeit, um die angepeilten 15 555 Euro zu erreichen. Gelingt es, wird die App programmiert und soll im Herbst 2023 für Android und iOS verfügbar sein. Gelingt es nicht, bekommen alle Spender und Spenderinnen ihr Geld zurück.
„Ich bin sehr zuversichtlich, dass es klappt“, sagt Häusser. Mit der App soll der Zugang zu den Tipps noch schneller erfolgen als über die Internetseite. Zudem soll es auch komprimiertere Informationen und eine Karte geben, auf der man auf einen Blick sieht, welche Möglichkeiten der Freizeitgestaltung es in der Nähe gibt. Das Design stehe bereits, nun müsse sie nur noch die Programmierung bezahlen.
Schlussendlich soll sich die App durch ein sogenanntes Freemium-Angebot tragen. Einige Tipps sind kostenlos, laut Häusser wohl vorrangig jene über Spielplätze. Der Rest wird für Mitglieder zugänglich, wobei ein Abo 99 Euro im Jahr kosten soll. Wer bei der Crowdfunding-Kampagne mithilft, bekommt einen vergünstigten Preis.
Foto © christoph boeckheler*
Die Idee zur Ausflugsplattform kam Häusser, weil sie selbst immer nach Aktivitäten suchen musste, nachdem ihre Söhne 2013 und 2014 geboren waren. Die aus dem Schwarzwald stammende Frau fing zunächst an, eigene Erlebnisse in einem Blog zu verfassen. „Damals freute ich mich, wenn ich drei Besucher pro Monat hatte“, erinnert sie sich. Heute gibt es regelmäßig 20 000 monatliche Besuche auf der Internetseite. Und als die Plattform wuchs und auch die Zugriffszahlen stimmten, machte sich die zuvor im Marketing angestellte Frankfurterin selbstständig und zog ihre Internetseite professionell auf. Bald kamen Werbeeinnahmen hinzu, und Häusser baute Filter in ihre Tipps ein. Damit kann man die Aktivitäten finden, die für eine bestimmte Altersgruppe oder eben für den Kinderwagen geeignet sind.
Wenn sie von einer Einrichtung überzeugt sei, gehe sie auch Kooperationen ein, sagt Häusser. „Aber immer nur, wenn ich es selbst erlebt habe und wirklich dahinterstehe.“ So war es beispielsweise beim Circus Roncalli, als dieser in der Stadt war. Trotz Skepsis schaute sich die 40-Jährige auf Einladung die Show an und war am Ende von dem tierfreien Zirkus überzeugt. So habe sie bedenkenlos das Werbeangebot akzeptieren können. Allerdings sei es ihr auch immer wichtig, für alle Geldbeutel etwas anzubieten.
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Und welche persönlichen Highlights schätzt die zweifache Mutter an Frankfurt? „Den Palmengarten. Ich weiß, dass das echt ausgelutscht ist, aber er bietet für alle Generationen etwas“, sagt sie fast entschuldigend. Der Park sehe zu jeder Jahreszeit anders aus, und mit zunehmendem Alter erlebten und erkundeten die Kinder ihn auf andere Weise.
Ein weiterer klassischer Tipp, der wohl kaum ein Kind kaltlässt, ist das Senckenberg Museum. Im Museum für Kommunikation könne sie an Samstagnachmittagen die Werkstatt empfehlen. Die größte Überraschung aber habe sie beim Besuch des Bibelhauses erlebt. Wer mit Religion nichts am Hut hat, solle sich nicht abschrecken lassen; das private Museum sei ein tolles Erlebnismuseum, in dem die Kinder an vielen Stationen Dinge selbst machen können.
Alle weiteren Tipps erwarten Interessierte vielleicht bald in der App. Wer beim Crowdfunding mitmachen möchte, kann dies auf dieser Internetseite tun. (Steven Micksch)
2023-03-17T17:57:49Z dg43tfdfdgfd